Letztes Update: 15.
Juli 2001
© 2001 by
Solarbüro Dr. Goretzki
Heizwärmeeinsparpotential solar+energetisch optimierter Stadtplanung durch:
Das durch solar+energetische Optimierungen
realisierbare Heizwärmeeinsparpotential soll anhand der
Erfahrungen, die bei der quantitativen solar+energetischen
Analyse und der nachfolgenden Optimierung mit GOSOL von mehr als
100 städtebaulichen Planungen zwischen dem Bayerischen Wald und
der Nordseeküste gewonnen wurden, aufgezeigt werden. Das
erreichbare Heizwärmeeinsparpotential ist neben der "energetischen
Qualität" der Ausgangs-Planung im wesentlichen vom
Zeitpunkt, zu dem die solar+energetischen Untersuchungen erstmals
in den Planungsprozeß Eingang finden und dem dann noch
verbleibenden planerischen Spielraum abhängig.
Je früher solar+energetische Anforderungen in die Planung einfliessen, desto größer die potentielle Energieeinsparung. |
Verbesserung der Voraussetzungen zur passiven Sonnenenergienutzung
Durchschnittlich erreicht der Solare Verlust üblicher städtebaulicher Entwürfe im Planungsbereichsmittel 20% bis 50%. Bei einzelnen Gebäuden können 60% sogar noch deutlich unterschritten werden.
Die durch ungünstige Orientierung und Verschattung der Nachbargebäude jeweils verursachte Verminderung der Solargewinne schwankt dabei, je nach Bebauungskonzept, im Durchschnitt des Planungsbereichs zwischen 5% und 15%, die durch Vegetation verursachte Verschattung zwischen 5% und 30%. (Auf Basis der WSchVO'95 entsprechen 4% solare Verluste einem Heizmehrbedarf von ca. 1%).
Durch eine solar+energetisch durchdachte und anschließend mit GOSOL optimierte Planung kann die Nutzbarkeit des passiv-solaren Potentials, je nach Bebauungsdichte, auf 85%-93% gesteigert werden. Wesentlich höhere Werte sind in der Praxis kaum erzielbar. Die notwendige Verdichtung der Bebauung, Durchgrünung und Raumbildung setzen hier Obergrenzen gegenüber theoretischen "Idealwerten".
Kompakte Bauformen
Ein weiteres Einsparpotential ergibt sich bei der Abstimmung der Gebäudegeometrie. Das beträchtliche, sich durch die Gebäudetypologie vom verdichteten Geschoßwohnungsbau mit einem Heizwärmebedarf von ca 70 kWh/m²WFa bis hin zum Winkelbungalow mit ca. 120 kWh/m²WFa ergebende Einsparpotential von 50 kWh/m²WFa kann in der Regel jedoch nicht aktiviert werden, da übergeordnete Entscheidungen den Typenmix weitgehend vorbestimmen.
Solar+energetische Vorprüfung städtebaulicher Wettbewerbe
Bei städtebaulichen Wettbewerben zeigt sich, bei gleichen Anforderungen, zwischen den Kennwerten der solar+energetisch günstigsten und ungünstigsten Lösung eine Spannweite von 20%-30% beim spezifischen Heizwärmebedarf und von mehr als 50% bei den Solaren Verlusten und der Besonnungsdauer. Obwohl die Bebauungsdichte der Wettbewerbsarbeiten oft stark variiert, besteht dabei kein Zusammenhang zwischen Bruttogeschoßfläche und Solaren Verlusten einer Wettbewerbsarbeit.
Solar+energetische Planungsoptimierung
Bei ab der Konzeptionsphase solar+energetisch begleiteten Planungen konnten in der Praxis, gegenüber den ursprünglich zugrunde gelegten Bebauungskonzepten, unter Beibehaltung des Typenmixes und des Dämmstandards für den wohnflächenspezifischen Heizwärmebedarf insgesamt Einsparpotentiale von meist zwischen 5% und 15% (5-15 kWh/m²WFa), in Einzelfällen sogar von knapp 40% nachgewiesen werden (Basis: Wärmeschutz nach WSchVO'95). Bei Zugrundelegung von Gebäuden mit erhöhter Wärmedämmung, bis hin zu Niedrigenergiebauweisen, erhöhen sich die erzielbaren prozentualen, nicht aber die absoluten Einsparpotentiale.
Damit kann die solar+energetische
Planungs-Optimierung mit GOSOL sofort das gleiche Primärenergieeinsparpotential
erschließen, wie die Ausstattung jeder
Wohneinheit mit 5 m² Kollektorfläche zur Brauchwasserbereitung
oder die Ausführung von 1/3 aller Gebäude des Planungsbereichs
in Niedrigenergie- oder 1/8 aller Gebäude in Passivsolar-Bauweise.
Selbst wenn die solar+energetische Begleituntersuchung erst im Verlauf der Entwurfsphase des Rechtsplans einsetzt, beträgt das mittlere erschließbare Heizwärmeeinsparpotential immer noch etwa 5% (3.5 kWh/m²WFa) in Einzelfällen sogar bis zu 15%.
Jede einseitige
Optimierung einer Planung allein auf Maximierung der passiven
Solargewinne oder Minimierung der Wärmeverluste kann zu einer
Erhöhung des resultierenden Heizwärmebedarfs führen. Eine
solar+energetische Planungsoptimierung erfordert immer die
gleichzeitige Bewertung beider Faktoren in dem Kennwert Wohn-/Nutzflächenspezifischer
Heizwärmebedarf".
Auch bei Kollektor- oder Photovoltaikanlagen kann durch solar +energetische Planungsoptimierung deren Energieausbeute oft um 10%-20% erhöht werden.
Damit kann die Wirtschaftlichkeit aktiver Solaranlagen spürbar verbessert, ja teilweise deren gesamtenergetisch sinnvoller Betrieb erst ermöglicht werden.
Die Anwendung von städtebaulichen
Simulationsprogrammen zur solar+energetischen Optimierung
von Bebauungsplänen eröffnet ein beachtliches Heizwärmeeinsparpotential
von bis zu 50 MWh je Jahr und Hektar Wohnbebauung.
Die solar+energetische Optimierung städtebaulicher Planungen mit GOSOL erschließt das gleiche Primärenergieeinsparpotential, wie die Ausstattung jeder Wohneinheit mit 5m² Kollektorfläche zur Brauchwasserbereitung oder die Ausführung von 1/3 aller Gebäude des Planungsbereichs in Niedrigenergie- oder 1/8 aller Gebäude in Passivsolar-Bauweise. |
Im Gegensatz zu technischen oder baulichen Energieeinsparmaßnahmen verursacht energieeffiziente Stadtplanung keine zusätzlichen Investitionskosten. Im Gegenteil. Energiegerechte Stadtplanung senkt nicht nur den Energieverbrauch eines Planungsbereichs sondern reduziert gleichzeitig noch die Baukosten. Die so eingesparten Baukosten können dann, in erhöhten Wärmeschutz, thermische oder photovoltaische Sonnenenergienutzung, usw. reinvestiert, zu einer weiteren Energieeinsparung beitragen.
Die nachfolgende
Wettbewerbsauswertung zeigt dies exemplarisch. (siehe Tabelle
unten):
(Alle Entwürfe unterschreiten
den nach dem A/V-Verfahren der WSchVO'95 geforderten Wärmeschutz
um genau 25%)
Die Entwürfe C und D weisen im Entwurfsvergleich mit 38,3 bzw. 38,6 kWh/m²a den niedrigsten wohnflächenspezifischen Heizwärmebedarf auf. Mit einem mittleren k-Wert von 0,517 bzw. 0,502 W/m²K benötigen diese Gebäude dennoch weniger Wärmedämmung als die anderen Entwürfe um die definierte Wärmeschutzanforderung zu erfüllen.
Im Vergleich hierzu weist der Entwurf A, trotz einem um 20% niedrigeren mittleren k-Wert von 0,416 W/m²K mit 45,6 kWh/m²a den höchsten Heizwärme je Quadratmeter Wohnfläche und Jahr auf.
In erforderliche Dämmstoffstärke der Wand umgerechnet sind dies 13,5 cm beim Entwurf A gegenüber 8,5 cm beim Entwurf D. Damit beträgt die Baukosteneinsparung allein durch die eingesparten Dämmstoffkosten (400 DM/m³) ca. 600.000,-- DM bei den energieeffizienten Entwürfen C und D. Hinzu kommt eine Heizenergieeinsparung von 422 MWh/a, d.h. eine jährlich wiederkehrende Heizkosteneinsparung von ca. 35.000,-- DM/a.
Würde bei den Entwürfen C und D die Wand ebenfalls mit 13,5 cm gedämmt, reduziert sich der Heizwärmebedarf dort um weitere 3,9 kWh/m²a auf 34,4 bzw. 34,7 kWh/m²a. Gegenüber den Entwürfen C und D verbraucht der Entwurf A in diesem Fall dann 11,2 kWh/m²a oder 32,5% mehr Heizwärme.
Solar+energetische Vorprüfung: Heidelberg "Schollengewann" | ||||||||||||||||||||||
Teil neh- mer |
wohnflächenspezifische
solar+energetische Kennwerte (Anforderung: WSchVO'95-25%) |
Voraussetzungen für die passive Sonnenenergienutzung | mittlere
Besonnungsdauer der Wohnungen (Summe Hauptfassade + Rückfassade) |
Wohn- Fläche |
Wärme- schutz |
|||||||||||||||||
Kom- pakt- keit = Brutto- Heizwärme- bedarf |
Solar- gewinn |
Gesamt- bewertung "Energie" resultierender Heizwärme- |
mittlere
solare Verluste / Verminderung der Solargewinne |
an klarem Tag im
EG (WF) |
Erfüllung
der Anforderung an Mindest- besonnungsdauer |
Gesamt Bewer- tung
|
Dichte / Wohn- Fläche WF nach II.BV |
mittl. erforder- licher k-Wert für Ziel- Wert WSchV'95 -25% |
||||||||||||||
Summe
(1)+(2)+ (3)+(4) |
Rich- tung (1) |
Haus- Versch (2) |
Laub- Baum (3) |
Gelän- de/ Wall (4) |
21. Dez |
8. Feb |
23. Sept |
21. Dez > 2h |
8. Feb > 3h |
23. Sept > 4 h |
||||||||||||
Büro | kWh/m2Wohnflächea | % | h/Tag | Anteil der Wohnfläche (%) |
m² | W/m²K | ||||||||||||||||
A | 3 | 89,5 | --- | 21,9 | 45,6 | - - - | 22,2 | - | 12,5 | 4,3 | 3,8 | 1,6 | 3,48 | 5,64 | 7,29 | 84 | 94 | 100 | ++ | 30991 | 0,416 | |
B | 2 | 83,6 | + | 22,3 | 39,5 | + | 20,2 | O | 7,2 | 8,0 | 4,5 | 1,0 | 2,28 | 5,45 | 6,97 | 47 | 95 | 94 | o | 40631 | 0,490 | |
C | 2 | 81,5 | ++ | 21,2 | 38,6 | ++ | 23,8 | - | 9,5 | 10,7 | 3,0 | 0,6 | 1,93 | 4,84 | 6,43 | 56 | 83 | 93 | - | 55488 | 0,517 | |
D | 1 | 83,5 | + | 23,5 | 38,3 | ++ | 14,3 | +++ | 1,3 | 8,1 | 3,5 | 1,4 | 2,35 | 6,39 | 7,77 | 44 | 92 | 95 | o | 45274 | 0,502 | |
E | 2 | 85,8 | O | 23,2 | 40,9 | O | 16,4 | ++ | 5,5 | 7,3 | 2,5 | 1,1 | 3,31 | 6,18 | 7,23 | 77 | 92 | 94 | + | 37812 | 0,461 | |
E | 3 | 81,3 | ++ | 17,9 | 41,2 | - | 33,9 | - - - | 15,2 | 11,1 | 7,3 | 0,3 | 2,89 | 4,27 | 4,59 | 75 | 73* | 54* | - - - | 45772 | 0,506 | |
ø | 84,2 | 21,7 | 40,7 | 21,8 | 8,5 | 8,3 | 4,1 | 1,0 | 2,71 | 5,46 | 6,71 | 64 | 88 | 88 | 42661 | 0,482 |
Energiegerechte Stadtplanung spart nicht nur Energie sondern auch Baukosten. |
Die Bewertung einer Maßnahme zur Minderung von Schadstoffemissionen beschränkt sich nicht nur auf das prozentuale Einsparpotential. Sowohl unter volkswirtschaftlichen als auch betriebswirtschaftlichen Aspekten ist es darüber hinaus entscheidend, mit welchem finanziellen Aufwand die jeweilige Maßnahme verbunden ist. Für die Schadstoffminderung ist des weiteren die Breitenwirkung und Umsetzbarkeit der Maßnahme auf der jeweiligen Handlungsebene von Bedeutung.
Die Vorteile energiegerechter Stadtplanung sind offensichtlich:
Unter dem Kosten- Nutzen- Aspekt ergibt sich für die wärmebedarfsenkenden Maßnahmen eine eindeutige Hierarchie:
Mit Investitionskosten von weniger als 0.2 Pf je eingesparter Kilowattstunde, d.h. ca. 10-30 DM je Wohneinheit für solar+energetische, entwurfsbegleitende Untersuchungen und Planungsoptimierung, erreicht die "solar+energetische Stadtplanung" ein ausgezeichnetes Kosten-/Nutzen-Verhältnis mit volkswirtschaftlichen Amortisationszeiträumen von nur wenigen Monaten.
Eine
solar+energetische Planungsoptimierung ist der
effizienteste Weg zu Energieeinsparung im Handlungsfeld
Stadtplanung. Energiegerechte Stadtplanung schafft die Grundlagen für alle nachfolgenden technischen und baulichen Maßnahmen und trägt zur Senkung von Baukosten bei. |
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