GOSOL -
das solar+energetische Städtebausimulationsprogramm
Mit dem städtebaulichen
Simulationsprogramm GOSOL können städtebauliche Planungen
solar+energetisch schnell und zielsicher bewertet, verglichen und
optimiert werden.
Im Gegensatz zu
anderen Simulationsprogrammen beschränkt sich die Berechnung mit
GOSOL nicht nur auf einzelne Gebäude. Für jedes Gebäude
des Planungsbereichs wird individuell, in einem Zug, die
Verschattungswirkung, die Solareinstrahlung, der zulässige
Wärmebedarf und der resultierende Primär-Energiebedarf
billanziert.
Grundlage ist
ein dreidimensionales Computermodell aus Gebäuden, Vegetation und
Topographie. GOSOL ist derzeit das einzige verfügbare
Simulationsprogramm, mit dem städtebauliche Planungen in ihrer
Gesamtheit, unter Einbeziehung aller relevanten Einflussparameter, auf
die CO2-relevante Zielgröße Heizenergiebedarf bzw.
Gesamtenergiebedarf hin untersucht werden können.
Zur Überprüfung der Wohnqualität kann außerdem die
tägliche/monatliche Besonnungsdauer von einzelnen Fenstern,
Räumen, Wohnungen, Geschossen oder Freibereichen ermittelt und als
Verschattungssilhouette dargestellt werden. Alle solar+energetischen
Kennwerte können graphisch als Lageplankartierung dargestellt
werden.
GOSOL stellt unangefochten den Stand der Technik für die
solar+energetische Analyse und Optimierung städtebaulicher
Planungen dar.
Für die Qualität von GOSOL bürgt u.a., daß das
Land Nordrhein-Westfalen eine Landeslizenz für alle Kommunen und
Hochschulen in NRW erworben hat.
Detaillierte Informationen zu GOSOL mit Abbildungen finden sie hier
Kurzbeschreibung:
Einsatzbereich
Das städtebauliche Simulationsprogramm GOSOL wurde
von Dr.-Ing. Peter Goretzki speziell für die vergleichende
solar+energetische Analyse, Bewertung und Optimierung von
städtebaulichen Planungen entwickelt.
Besonderes Spezifikum von GOSOL, das auch mit der Umschreibung
"solar+energetisch" zum Ausdruck gebracht werden soll, ist die
Erstellung von vollständigen Heizwärmebilanzen für jedes
einzelne Gebäude bzw. in Form von Summen- und Mittelwerten
für den gesamten Untersuchungsbereich. Die Heizwärmebilanzen
beinhalten sowohl die gebäudespezifischen Wärmeverluste
(abhängig von Wärmeschutzstandard und Gebäudegeometrie)
als auch die hiermit in Wechselwirkung stehenden nutzbaren aktiven und
passiven Solargewinne bei der jeweiligen Gebäudeorientierung und
Verschattungssituation. Erst die Bilanzierung der beiden Antagonisten
Wärmegewinne und Verluste in der Zielgröße
"wohnflächenspezifischer Heizenergiebedarf" ermöglicht es
Fehlplanungen zu vermeiden.
Zur Bewertung der Wohnqualität hinsichtlich ausreichender
Besonnung kann außerdem DIN-gerecht die mittlere an einem klaren
Tag mögliche Besonnungsdauer oder die monatliche reale
Besonnungsdauer unter Einbeziehung der Bewölkungshäufigkeit
im Tagesgang von einzelnen Fenstern, Räumen, Geschossen oder
Freibereichen ermittelt und als Farbkartierung bzw.
Verschattungssilhouette dargestellt werden. Weiter wird der Anteil der
Gebäude ermittelt, welche definierte Mindestanforderungen an die
Besonnungsdauer nicht erfüllen.
Der Einsatzbereich von GOSOL umfasst im Einzelnen:
- die quantitative solar+energetischen Vorprüfung von städtebaulichen Wettbewerben,
- die Analyse und Bewertung von Bebauungskonzepten hinsichtlich solar+energetischer Mängel und Konflikte,
- die solar+energetische Optimierung des städtebaulichen Vorentwurfs und Rechtsplans,
- die Analyse
der Auswirkung von Planungen auf den Gebäudebestand (u.a.
veränderte Besonnungsdauer, Solargewinne und Heizenergiebedarf),
- die solar+energetische Zertifizierung von Baugebieten,
- die Ermittlung der "Qualitätskriterien Solarsiedlung in Planung" des Landes Nordrhein-Westfalen
- Besonnungsuntersuchungen im Rahmen von Baugenehmigungsverfahren sowie der Bauleitplanung.
Modellbildung
Die Grundlage der solar+energetischen Simulation bildet ein vollständiges, dreidimensionales, digitales Computermodell:
- der Topographie des Baugebietes sowie
dessen weiterer Umgebung (Höhenrücken, Waldränder usw.)
als digitales Geländemodell,
- der bestehenden Gebäude als Verschattungsquellen,
- der geplanten Gebäude mit definierten solaren und energetischen Eigenschaften,
- der
Vegetation mit frei definierbarem Habitus, unter Berücksichtigung
der im Jahresgang wechselnden Belaubung.
Das räumlich energetische
Modell kann zusätzlich durch graphische Eingaben wie
Straßen, Grundstücksgrenzen usw. ergänzt werden.
GOSOL-Programmaufbau
Das Progammpaket GOSOL besitzt einen modularen Aufbau:
Die Module GOS-ATYP und GOS-MTYP
dienen zur Erstellung der im Untersuchungsbereich vorkommenden
Gebäude für die solar+energetische Simulation sowie zur
Erstellung von entsprechenden 3D-Zellbibliotheken zur Verwendung in
CAD-Programmen.
In dem Modul GOS-MOD können des digitale
Geländeoberflächen-Modell generiert, Gebäude und
Bäume platziert sowie graphische Elemente eingegeben werden. Dabei
stehen, je nach verfügbaren Datengrundlagen eine breite Palette
unterschiedlichster Werkzeuge zur Verfügung. Weiter können
2D-CAD-Modelle direkt zu einem 3D-Modell erweitert werden.
Das Modul GOS-SIM führt die eigentliche solar+energetische
Berechnung durch. Hier werden Solargewinne, Wärmebedarf, der
Heizenergiebedarf sowie die Besonnungsdauer der einzelnen Gebäude
und hieraus des gesamten Untersuchungsbereichs ermittelt.
Im Modul GOS-KART können sämtliche
Berechnungsergebnisse nach den verschiedenen Kriterien ausgewertet und
graphisch in Form von Farbkarten dargestellt werden.
Im Modul GOS-SIL können die Verschattungssilhouetten jedes
einzelnen Fensters dargestellt, Besonnungszeiträume und
Verschattungsquellen analysiert werden.
Das Modul GOS-DXF liefert eine Schnittstelle zu
CAD-Programmen. Hiermit können vom Grundplan bis hin zum
kompletten 3D-Modell Daten aus CAD-Programmen in GOSOL übernommen
werden. In Gegenrichtung können aus GOSOL von der
3D-Zellbibliothek bis hin zum kompletten 3D-Modell Daten zur
Weiterbearbeitung bzw. zum rendern an CAD-Programme übergeben
werden.
Berechnete Kennwerte
Folgende Kennwerte können
sowohl für jedes einzelne Gebäude als auch für den
gesamten Untersuchungsbereich (Summen- und Mittelwerte) berechnet, als
ASCII-Datei ausgegeben sowie als Farbkartierung des
Untersuchungsbereichs dargestellt werden:
Absolute und wohnflächenspezifische solar+energetische Kennwerte:
- Brutto-Heizwärmebedarf (Gesamtwärmeverlust) [kWh/a], [kWh/m²WFa]
- Interne Wärmegewinne [kWh/a]
- Solareinstrahlung [kWh/a]
- Zur Heizung genutzte Solargewinne [kWh/a], [kWh/m²WFa]
- Resultierender Heizwärmebedarf [kWh/a], [kWh/m²WFa]
- Realer, durch Simulation ermittelter Heizenergiebedarf [kWh/a], [kWh/m²WFa]
- Realer, durch Simulation ermittelter Primärenergiebedarf [kWh/a], [kWh/m²WFa]
Weitere spezifische Kennwerte:
- Spezifischer Solargewinn von Kollektoren / Photozellen [kWh/m²(Kollektor) ]
- Nach EnEV zulässiger Heizenergiebedarf [kWh/m²Ana]
Prozentuale solare Kennwerte zur Bewertung der Solaren Qualität:
- Gegenüber dem Optimum verfügbare Solareinstrahlung [%]
- Gegenüber dem Optimum verfügbare Solargewinne [%]
- Solarer Deckungsgrad [%]
- SF1, SF2 und SF-Faktor entsprechend Anforderungen "50 Solarsiedlungen NRW"
Besonnungsdauer eines Gebäudes bzw. eines einzelnen Geschosses:
(Jeweils für ein bestimmtes Fenster, die Fenster der Hauptfassade,
die Fenster der Rückfassade und die Summe der Fenster der
Haupt+Rückfassade = Wohnung)
- An einem klaren Tag mögliche Besonnungsdauer [h/d]
- Besonnungsdauer nach DIN 5034-1 (7-2011) in Fassadenebene (Berechnung in Minutenintervallen)
- Besonnungsdauer nach DIN EN 17037 auf Rauminnenseite (5-2022) (Berechnung in Minutenintervallen)
- Anteil der Wohnungen mit einer bestimmten Besonnungsdauer
- Reale monatliche Besonnungsdauer auf Basis lokaler Bewölkungshäufigkeit und Sonnenscheindauer [h/M]
- Reale jährliche Besonnungsdauer auf Basis lokaler Bewölkungshäufigkeit und Sonnenscheindauer [h/M]
- Diffusquotient für Tageslicht
Weitere Gebäudekennwerte:
- Solarer Deckungsgrad [%]
- Mittlerer Wärmedurchgangskoeffizient U des Gebäudes [W/m²K]
- Errechnete/festgelegte Erdgeschoßfußbodenhöhe im Gelände [m.ü.NN]
- Wohnfläche nach WoFlV [m²]
- Grundfläche nach BauNVO [m²]
- Bruttogeschoßfläche nach BauNVO [m²]
- Gebäudevolumen [m3]
- Gebäudeoberflächen (getrennt nach Fenster-, Wand-, Dach- und Basisfläche)
- A/V-Verhältnis nach EnEV [1/m]
- Zulässiger spezifischer Primär-Energiebedarf Qp" nach EnEV, A/V-Verfahren [kWh/m²ANa]
- Aufwandszahl ep nach DIN 4701
Für jedes
einzelne Gebäude im Untersuchungsgebiet werden außerdem die
Ursachen für die solaren Verluste quantitativ (%, kWh/a,
kWh/m²WFa) ermittelt und zwar aufgeschlüsselt nach:
- ungünstiger Gebäudeorientierung,
- Verschattung durch Nachbargebäude,
- Verschattung durch Vegetation und
- Verschattung durch Geländeformen.
Mit Hilfe dieser Kennwerte können gezielt Ansatzpunkte für
eine solar+energetisch erfolgversprechende Modifikation der Planung
herausgearbeitet werden. Die Kennwerte für den gesamten
Untersuchungsbereich ergeben sich als wohnflächengewichtete
Mittelwerte für die Summe der einzelnen Gebäude.
Graphische Auswertung
Zur Auswertung der Simulationsergebnisse steht ein integriertes Kartierungsmodul zur Verfügung. Hier können
- alle o.g. solar+energetischen Kennwerte sowie
- die Veränderung des Kennwertes zwischen zwei Varianten (z.B. Ausgangsvariante - Optimierungsvariante)
über einer Lageplandarstellung des Planungsbereichs als Kreisdiagramm (sw-kopierfähig) oder Farbflächendarstellung
(grün=gut, rot=schlecht) kartiert mit dem jeweiligen Zahlenwert
auf dem Bildschirm oder als HPGL-Datei in einem frei wählbaren
Maßstab ausgegeben werden.
Die HPGL-Datei kann
geplottet, in Graphikprogrammen weiterbearbeitet oder, z.B. mit Hilfe
des Sharewareprogramms PRINTGL über jeden handelsüblichen
Farb- oder SW-Drucker maßstäblich ausgedruckt werden.
GOSOL Leistungsmerkmale
- GOSOL ist speziell auf die solar+energetische Bewertung und Optimierung städtebaulicher Planungen zugeschnitten.
- Mit
GOSOL können ganze Baugebiete komplett solar+energetisch
untersucht werden. Die Modellgröße wird nur durch die
RAM-Kapazität des Rechners begrenzt (16 MB = 4000 Gebäude +
8000 Bäume).
- GOSOL
ermöglicht eine schnelle Modellbildung (600 Wohneinheiten in 3-5
Stunden) sowie kurze Rechenzeiten (600 WE in 10-20 Minuten).
-
Alternativ ist bei Verwendung der von GOSOL erstellten
Gebäudezellen und Topographie der direkte Import von
3D-CAD-Modellen ohne Nachbearbeitung, bei 2D-Modellen unter
Ergänzung der Höheninformationen in GOSOL möglich.
- Die
für die Simulation benötigten Klimadaten sind regional
verfügbar (ca. 300 Datensätze für die BRD).
- GOSOL berücksichtigt alle städtebaulich relevanten Parameter (Topographie, Gebäude, Vegetation).
- Durch
Verwendung genormter Berechnungsansätze (EnEV, EN 832, DIN 4108,
DIN 4701, WoFlV usw.) sind die erzeugten Kennwerte vergleich- und
nachvollziehbar.
- Die
Auswertungsmodule ermöglichen eine zielgerichtete
solar+energetische Optimierung auf den CO2 relevanten Kennwert
wohnflächenspezifischer Heizenergiebedarf.
-
Thermische Solaranlagen und Photovoltaikanlagen können mit
einbezogen werden. Damit ist eine Optimierung auf die
Zielgröße Gesamt-Primärenergiebedarf möglich.
Hardware Anforderungen
- PC (ab Intel P3, AMD) mit Taktfrequenz > 200 MHz.
- 8 MB RAM (expanded Memory XMS, zusätzlich möglichst EMS-Treiber),
- Festplatte mit 10 MB freier Kapazität
- VGA-Grafikkarte > 480x640, 16 Farben
- LCD-Farbmonitor > 14"
- 3-Tasten Maus (mit Treiber für Windows)
- optional Digitalisiertablett mit 4-Tasten-Lupe min. 30 x 30 cm, MM-SummaSketch ASCII-BCD-Reportmodus, serieller Anschluß
Schnittstellen
- HP/GL Plotfiles für Ergebniskartierung, Verschattungssilhouetten, Isometrie, Perspektive
- PCX Ergebniskartierung (Bitmap)
- Digitales Geländehöhenmodell der Landesvermessungsämter (dhm)
- DXF Import und Export (2D/3D Modell, Gebäudetypen usw....)
Betriebssystem
- MS-DOS, PC-DOS, FREE-DOS , NW-DOS (multitasking fähig) - keine Einschränkungen bekannt. GOSOL-Version für erweiterten EMS-Speicher lauffähig.
Unterstützte Betriebssysteme:
- Windows® 3.x, 95, 98, ME, NT 4.0:- keine Einschränkungen bekannt. GOSOL-Version für erweiterten EMS-Speicher lauffähig.
- Windows® 2000 und XP: Windows 9.x kompatible Grafikkarte erforderlich. In DOSBOX unabhängig von Hardware voll funktionsfähig, einschließlich serielles Digitalisiertablett und 3-Tasten Maus.
- Windows Vista®, Windows 7, Windows 10 und Windows 11 in DOSBOX
- Linux in DOSBOX
- BeOS, Mac OS X, OS/2 in DOSBOX
Klimadatengrundlage
Die Klima-Datenbasis für die
Berechnung der in das Gebäude eingestrahlten Sonnenenergie stellen
folgende langjährige Monatsmittelwerte dar:
- die Globalstahlung bezogen auf die Horizontale [kWh/m2M]
- die
Diffusstrahlung bezogen auf die Horizontale (alternativ die
Direktstrahlung oder der Anteil der Diffusstrahlung an der
Globalstrahlung) [kWh/m2M]
- die
Monatssumme der Normalstrahlung im Stundenintervall [kWh/M] oder
alternativ die Sonnenstunden je Monat im Stundenintervall (DIN 4710)
[1/M]
- der athmosphärische Trübungsfaktor
- die mittlere monatliche Außenlufttemperatur [C]
- die Lichtdurchlässigkeit von Vegetation [-]
- der Bodenreflexionsgrad [-]
Für die Bundesrepublik Deutschland können flächendeckend
lokale Klimadatensätze zur Verfügung gestellt werden.
Detaillierte Informationen zu GOSOL finden sie hier
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